Frankfurter Rundschau 05.11.2015
Der freundlichste Wadenbeißer der Liga

Einst im Team mit Messi
Und David Angel Abraham, aus Chabas in der argentinischen Region Santa Fe, etwa 400 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires, erfüllte die Frankfurter Erwartungen. „Er ist ein schneller Abwehrspieler mit einer guten Technik“, charakterisierte Sportdirektor Bruno Hübner den 1,88 Meter großen Verteidiger, dessen Stärken zudem im Kopfballspiel liegen. Erst am Mittwoch lobte Trainer Veh seine Neuzugänge in toto, und schloss ausdrücklich Abraham mit ein. Bislang kam der 29-Jährige in neun Spielen zum Einsatz, nur gegen Ingolstadt und in Hannover fehlte er. Zuletzt hatte ihn eine Knieverletzung zu einer Zwangspause gezwungen. Gegen den FC Bayern München gehört er – bis auf einen Ausrutscher kurz nach der Pause – zu den besten Frankfurter Spielern, und hatte großen Anteil am torlosen Unentschieden. „Aber wie gegen die Bayern können wir in Hoffenheim nicht spielen“, sagt Abraham, der eigens vor TSG-Stürmer Kevin Volland warnt. „Eine Maschine.“ Die Partie gegen Hoffenheim ist für den Mann, der einst in der U20-Auswahl Argentiniens mit Lionel Messi zusammenspielte – danach aber nie mehr für die Albiceleste nominiert wurde – natürlich kein Spiel wie jedes andere. „Meine Motivation ist groß“, sagt er, zumal er weiterhin Kontakt mit den alten Kollegen hält und noch regelmäßig mit den früheren Mitstreitern telefoniert. Vor seinem Wechsel nach Frankfurt hat er sich bei den ehemaligen Eintracht-Profis Joselu und Pirmin Schwegler informiert, beide haben ihm wärmstens zugeraten. Für die Sinsheimer hat er 46 Spiele bestritten, und er gehörte auch zu den großen Rettern in der Fast-Abstiegssaison 2013, als die Kraichgauer erst durch einen höchst glücklichen 2:1-Sieg in Dortmund überhaupt in den Genuss eines Relegationsspiels kamen – und er schoss im Rückspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern sogar ein Tor. Auch das ist bemerkenswert, denn der Stopper ist nicht das, was man besonders torgefährlich nennen würde, zwei Treffer hat er in 55 Bundesligapartie erzielt. Dabei hat der Argentinier mit italienischen Wurzeln schon einige Stationen in seiner Laufbahn hinter sich gebracht, er spielte in Argentinien bei CD Independiente, er spielte in der Schweiz beim FC Basel, wo er auch in der Champions League zum Einsatz kam, er spielte in Spanien beim FC Getafe, und eben in Hoffenheim und Frankfurt. Sein Kontrakt in Frankfurt läuft bis 2018, mit dem Peruaner Carlos Zambrano, der gestern wieder trainieren konnte, bildet er ein eisenhartes Paar. Man spricht spanisch in Frankfurts Innenverteidigung.
Abraham braucht Vertrauen
Dazu gehört David Abraham sicherlich zu den freundlichsten, höflichsten Profis in der Branche. Immer hat er ein Lächeln auf den Lippen, er ist zurückhaltend, geduldig, umgänglich. Scarpe Nike Store Italia Und keiner, der gerne im Mittelpunkt steht. Er wirkt bescheiden. Seine Ziele formuliert er defensiv: „Man kann alles verbessern und immer noch dazulernen, taktisch, physisch, fußballerisch. Wichtig ist, dass man offen für Neues ist.“ Einmal hat er in einem Interview gesagt, er werde leicht unsicher. Deshalb brauche er ganz besonders das Vertrauen des Trainers und der Mitspieler. In Frankfurt, so viel steht fest, genießt der freundlichste Stopper der Liga jedenfalls höchste Akzeptanz.