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Was einen guten Trainer ausmacht ….

Ihr wisst alle noch wie Lucien Favre in der letzten Saison die Borussia vor dem eigentlich bereits feststehenden Abstieg rettete. Er übernahm die „Mission Impossible“ Borussia und veränderte das Schicksal des Clubs. Er hatte einen genauen Plan. Favre erstellte eine messerscharfe Analyse und begann die markante Defensivschwäche  der Fohlen zu beheben. Er arbeitete dermassen intensiv am Defensivverhalten der Mannschaft, dass diese auf einmal zu einer Bank wurde. Ich sage gezielt Defensivverhalten, weil alle Spieler daran teilnehmen. Er wusste, dass die Abwehr extrem anfällig war, weil die Mannschaft nicht als Team verteidigte und zu viele Löcher und Räume hinterliess. Das ist das Resultat von gezielter und kompetenter Arbeit.

Sind wir nicht alle ein bisschen Dortmund-Fans geworden? Sie spielen einen frischen, kompakten und offensiven Tempofussball. Auch da ist der Trainer, in der Person Jürgen Klopp, einer der grossen Baumeister des Erfolgs. Er kam vor 4 Saisons nach Dortmund und er wusste genau, was für eine Art von Fussball er wollte. Er hatte einen ganz klaren Plan und er arbeitete extrem akribisch, um den BVB wieder an die Spitze zu führen. Wir haben das Vergnügen  Jürgen Klopp persönlich zu kennen und wissen, was er von seinen Spielern verlangt – nämlich alles. Leidenschaft, Lauffreudigkeit, grosses Engagement, Umsetzungsbereitschaft und Erfolgshunger. Er gibt seinen Spielern ganz klare Vorgaben. Er legt extrem viel Wert auf Taktik und Organisation und dies wird intensiv in jedem Training geübt.  Die  Laufwege und das Defensivverhalten von Klopp verfolgt die Spieler noch im Schlaf. Das Ergebnis? Zwei Meistertitel in Folge mit einer extrem jungen Mannschaft, trotz der grossen Konkurrenz aus Bayern!

Und im Land der Supertaktiker? Wie haben die Juve-Fans in den letzten Jahren bloss gelitten. Der Verein hatte kein klares Konzept. Viele Fehltransfers, Verschleiss von Trainern und Vernichtung von Geldern. In den letzten zwei Saisons erreichte Juventus zweimal nur den siebten Rang. Kein internationales Geschäft bedeutet auch keine zusätzlichen Einnahmen.Es wurde Antonio Conte verpflichtet und er revolutionierte Juventus mit seinen Ideen, Methoden und Leidenschaft. Als Ex-Spieler von Juve wusste er genau, was es bedeutet,  diesen legendären und grossen Club zu trainieren.Er arbeitet extrem akribisch  in der  Balleroberung und Spielauslösung. Und dies alles mit hohem Tempo. Er verlangt einen offensiven Fussball, dass auf einem schnellen Kurzpassspiel mit viel Ballbesitz basiert. Er überlässt kein Detail dem Zufall und mit den Wiederholungen der Automatismen treibt er die Spieler fast zum Wahnsinn – mit Erfolg. Und er hat der ganzen Mannschaft einen grossartigen Teamspirit und eine Winnermentalität verpasst. Er überzeugte die Spieler an sein Konzept und Philosophie zu glauben und dafür extrem hart zu arbeiten. Juve hat das italienische Pokalfinale erreicht und führt die Serie nach 36 Runden ungeschlagen an(!!)

Auch in der Schweiz haben wir einen jungen und schon sehr erfolgreichen Trainer. Murat Yakin hat in der kleinen Schweiz bereits gezeigt, dass er zu den aufsteigenden Trainern in Europa zählt. Er ist ein Stratege, der akribisch die Ziele vorbereitet und umsetzt. Auch er überlässt nichts dem Zufall. Murat legt extrem viel Wert auf taktische Organisation und Disziplin. Die Spieler müssen sich dem Erfolg unterordnen. Dies hat er bereits in Thun und jetzt in Luzern bewiesen. Wir werden noch viel von ihm hören.

Eigentlich müsste man auch das Thema Guardiola natürlich in diesen Blog hineinnehmen, aber  der grossartige Pep würde unser Thema um mindestens vier Seiten sprengen. Wir vertagen dies. Jedoch möchte ich trotzdem kurz erwähnen, dass die blitzartige und aggressive Balleroberung von Barça ein Spektakel ist.

Ich bin der grossen Überzeugung, dass die heutigen erfolgreichen Trainern sich in folgenden Punkten gleich sind: grosse Kompetenz, extreme Akribie, klare Philosophie und unglaubliche Leidenschaft.

Euer

Renato Cedrola
Email: r.cedrola@frontgroup.ch