OFV Magazin (Ausgabe Januar 2012), Albert GründlerOFV-Magazin – Januar 2012

Interview

Renato Cedrola, Du bist Managing Direktor der Front Group GmbH und als solcher für Sportmanagement zuständig. Um was geht es dabei?

Ich bin als lizenzierter Spieleragent für die Division Sportsmanagement verantwortlich und lege die Strategie fest und sorge mit meinem Team für deren Umsetzung. Meine operative Tätigkeit ist die Rekrutierung von Spielern, Karriereplanung, ich kläre die Bedürfnisse der Kunden ab, berate sie in der Spielerauswahl, treffe die Abklärungen, führe die Vertragsverhandlungen und pflege die Geschäftsbeziehungen zu den entsprechenden Spielern, Cheftrainern, Sportdirektoren, Präsidenten, Scouts und Agenten. Ich bin im Besitze der Spieleragentenlizenz  vom Schweizer Fussballverband (Lizenz Nr. 243428) und bin auch beim englischen Verband,  The FA, als Vermittler registriert.Mein Bruder und Partner führt in unserer Firma die Sparte Tickets and Tours (Fussballtickets und Reisen) welche bereits über 13.000 Kunden verfügt.

Warst Du vor der Gründung der Unternehmung 1997 selbst auch sportlich aktiv?

Ich persönlich habe nie Profifussball gespielt. Es hat gerade für den Amateurfussball gereicht. Es fehlte nicht am Talent, sondern eher am Willen und guten Trainern.

Was hat Dich bewogen, die Aktivkarriere aufzugeben und auf Sportmanagement umzusteigen?

Wie gesagt, hat es bei mir als Spieler nicht gereicht, jedoch hatte ich schon immer ein sehr grosses Spielverständnis und Ideen, wie man Mannschaften organisiert und  vorbereitet. Darum habe ich im Nachwuchs als Juniorentrainer gearbeitet und wirklich die eigenen Ideen mit ziemlich viel Erfolg umgesetzt.

Deine Unternehmung befindet sich in St.Gallen. Bist Du regional, national oder gar international tätig?

Wir sind hauptsächlich national und international tätig. Wir haben derzeit 28 Spieler und Vertrag und nur 5 sind derzeit in der Schweiz. Wir haben ein Büro in Brasilien, das von Mitarbeiter Jefferson (ex Spieler FCSG, FCZ und Xamax) geführt wird. Ausserdem arbeitet jemand für uns von Genf aus für den nordafrikanischen Markt und natürlich verfügen wir über ein riesiges internationales Netzwerk.

Du bist lizenzierter Spieleragent SFV und auch bei der FA registriert. Hast Du bereits einige interessante Verpflichtungen tätigen können?

Wir haben in der Schweiz schon einige namhafte Transfers gemacht. Ein paar Beispiele: beim FC Basel (Gimenez, Delgado, Carignano), bei YB (Yapi Yapo), FC St. Gallen (Scarione), Trabzonspor (Colman), Sevilla (Andreas Hinkel), 1. FC Köln (Alpay), Real Madrid (Higuain, da waren wir in einer IG von mehreren Beratern dabei).

Wie muss man sich einen Transfer vorstellen? Reichen da einige Telefonate Agent-Verein oder steckt bedeutend mehr dahinter?

Grundsätzlich steckt eine Menge Arbeit dahinter. Da reichen ein paar Telefonate fast nie. Es gibt meistens sehr viele Gespräche und Verhandlungen bevor Verträge unterschrieben werden. Meistens sind es ja auch 3 Parteien (beide Clubs und der Spieler) und man muss alle auf einen Nenner bringen. Es geht meistens um sehr viel Geld und Details und deshalb kann das länger dauern. Viele Transfers sind ziemlich komplex und man benötigt ein gutes Gespür, Verhandlungsgeschick und Geduld.

Welche Pläne hast Du aktuell beziehungsweise langfristig?

Langfristigkeit im Fussball ist ein sehr selten angewendetes Wort. Es ist ein unglaublich dynamisches Geschäft (Profifussball ist Business – Entertainment und hat nicht mehr viel mit Sport in dem Sinne zu tun). Täglich gibt es Änderungen. Grundsätzlich glaube ich an seriöses und geplantes Arbeiten. Wir pflegen einen fairen Umgang mit unseren Klienten und Geschäftspartner. Wir haben eine hohe Kompetenz im Bereich Sportsmanagement und Fussball und gelten in der Branche als zuverlässige Fachleute.

Eines unserer nächsten Ziele sind ein paar junge hochtalentierte Spieler weiterzuentwickeln und in die Topmärkte zu platzieren. Dabei soll der Erfolg nur ein Teil von unseren Zielen sein. Wir möchten nie die Freude an unserem Beruf verlieren und weiterhin viele spannende Menschen und Kulturen kennen zu lernen.